Mein Kreuz
Mein Kreuz -
ich trag es auf der Brust.
Dort, wo mein Herz mit jedem Schlag
dagegen stößt,
wo mich ein tiefer Atemzug schmerzt,
mein Schultern sich von selbst nach
vorne beugen.
Mein Kreuz -
ich trag es auf der Stirn.
Dort, wo jeder Gedanke zu Dir will,
wo meine Gefühle sichtbar sind,
ich in jedem Menschen nur Dich zu sehen
glaube.
Meine Schritte sind schwer,
meine Zeit vergeht nie,
mein Alltag – ein Warten
auf den nächsten Traum,
der mich gnädig in Deine Stille trägt.
Du, der die Stille bist.
Du, bei dem die Zeit still steht,
bei dem mir alles einfach scheint
und ich so leicht bin und so frei -
geradezu albern und naiv -
Du siehst das Kreuz nicht,
die Last, die Schwere in mir.
Denn ich trage es aus Sehnsucht zu Dir.
Diese Sehnsucht zerfällt in
Erinnerung,
an einen Moment nur, den wir teilten.
Nur ein Augenblick der Ewigkeit,
die Welt hielt den Atem an,
als wir uns erkannten,
uns erinnerten, was wir so leicht
vergessen,
wenn wir uns bewegen lassen im Fluss
der Zeit.
Ich trage das Kreuz
und es ist mein Zeichen -
Du trägst das Deine auf Deiner Brust.
Ich küsse Deine Narbe mit meinen Augen
-
Doch mein Kreuz -
das siehst Du nicht.
(KK 2014)
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